Unter HHO, auch „Brown’s Gas“ genannt, versteht man die Nutzung von Wasserstoff und Sauerstoff. Im Gegensatz zum bekannten Knallgas, einem Gemisch aus beiden chemischen Elementen, wird beim HHO-Verfahren das Gas mittels Elektrolyse nur so weit produziert, wie es gerade im Moment zur Verbrennungsreaktion auch benötigt wird, d.h., im Gegensatz zum konventionellen Knallgas-Verfahren wird es nicht in einem Tank zwischengelagert.
Anwendungstechnisch bedeutsam sind einige seiner Eigenschaften, die man bei der üblichen Verwendung von Knallgas nicht vorfindet: Die lanzenförmige Flamme ist an und oberhalb ihrer Spitze extrem heiß (bis zu 4000°C) aber an den Seiten kühl.
Man kann mittels HHO-Flamme Werkstoffe schmelzen, die ansonsten nicht so leicht schmelzen. Auch sind medizinische Anwendungsfälle bekannt geworden. Erklärt werden diese besonderen Eigenschaften durch die Annahme, daß gewissermaßen ein Strom von sehr schnellen Partikeln durch die Flamme mitgerissen und beschleunigt wird und somit z.B. höhere Temperaturen kinetisch erzeugt.
Zur Zeit sind eine ganze Anzahl von Kraftfahrzeugen mit Zusatz-HHO-Gaserzeugern ausgerüstet, wobei die Beimischung um die fünfzehn Prozent Benzin einspart. Ein hundertprozentiger Ersatz des Benzins durch HHO ist denkbar, allerdings sind die Verbrennungsabläufe im Motor dann ganz andere – Wasserstoff und Sauerstoff reagieren blitzschnell und die Wellenfront der Explosion läuft um vieles schneller durch den Brennraum als eine Benzin-Luft-Reaktion.
Noch etwas zur Begrifflichkeit: Die korrekte Bezeichnung ist HHO; der Begriff „Brown’s Gas“ geht zurück auf Yull Brown, der dieses Verfahren extrem propagierte. Aber schon vor ihm – und wohl immer noch – gab es in den USA einen Erfinder namens William Rhodes, der über seine Firma das System vermarktete. Außerdem haben Nachforschungen ergeben, daß HHO neben Knallgas vor über hundert Jahren durchaus schon bekannt war und auch angewendet wurde, wobei es im Laufe der Zeit aber fast in Vergessenheit geriet.
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(Autor: Jan Bodensieck)